Mar­ke­ting- und Ver­kaufs­di­plom: Mar­ke­ting­lö­sun­gen aus Vlies­stoff und Wat­te

Der Marketing Sachbearbeiter Cedric Hofstetter trägt einem schwarzen Pullover.

Herr Hof­stet­ter, nach einer KV-Leh­re mit anschlies­sen­der Berufs­ma­tur bei der Stadt­ver­wal­tung St.Gallen arbei­ten Sie nun in der Pri­vat­wirt­schaft bei der FLA­WA Con­su­mer GmbH. Zwei Wel­ten – oder letzt­lich die­sel­be Arbeit?
Nicht ver­gleich­bar! Auf einer Ver­wal­tung kommt die Arbeit qua­si von allei­ne, es gibt immer genug oder sogar zu viel, aber es gibt auch wenig Über­ra­schun­gen. Bei der Fla­wa ist alles dyna­mi­scher, nicht zuletzt, weil uns Coro­na sehr beschäf­tigt und wir seit Früh­ling erst­mals auch Schutz­mas­ken pro­du­zie­ren. Deren Ver­mark­tung kam also noch aufs Tage­ge­schäft oben­drauf.

«Ich will etwas mit Medi­en machen» hört man oft von Inter­es­sier­ten der Lehr­gän­ge in Mar­ke­ting und Ver­kauf. Was erhoff­ten Sie sich vom «Mar­ke­ting- und Ver­kaufs­di­plom edupool.ch»?
Mir ging es um das Rüst­zeug dafür, mich krea­tiv und gestal­te­risch mehr aus­le­ben zu kön­nen. Heu­te beschäf­ti­ge ich mich mit Tex­ten und Bil­dern, ich tra­ge Ver­ant­wor­tung für krea­ti­ve Ent­schei­dun­gen. Das ent­spricht mir sehr.

Der Marketing Sachbearbeiter Cedric Hofstetter trägt einem schwarzen Pullover.
Ced­ric Hof­stet­ter, Mar­ke­ting- und Ver­kaufs­di­plom edupool.ch

Sie hän­gen eine zwei­te Wei­ter­bil­dung an der Aka­de­mie St.Gallen an: Den «Mar­ke­ting­fach­mann mit eidg. FA». Wird das nicht anstren­gend mit Ihrer gegen­wär­ti­gen Stel­le?
Das wird auf jeden Fall anstren­gend! Obwohl 100 Pro­zent schon mach­bar wären, arbei­te ich 80 Pro­zent und bin sehr froh, dass mein Arbeit­ge­ber mich dar­in unter­stützt. Ehr­lich gesagt, bin ich nicht der Fleis­sigs­te in schu­li­schen Din­gen. Ich bin zwar im Unter­richt 150 Pro­zent dabei, aber zuhau­se allei­ne über Büchern zu brü­ten liegt mir nicht. Mir ist bewusst, dass ich für den Fach­aus­weis eini­ges leis­ten muss. Zum Glück habe ich gelernt, mich gut zu orga­ni­sie­ren.

Wofür denn?
Einer­seits lebt und stu­diert mei­ne Freun­din in Salz­burg, und ich besu­che sie oft. Ande­rer­seits mache ich viel Sport und habe wöchent­lich abends zwei Hand­ball­trai­nings. Und zuletzt brau­che ich auch noch Zeit für mich.

Wäre da ein Online-Kurs nicht prak­ti­scher?
Bei Online-Kur­sen kann mit dem Weg­fal­len des Anfahrts­wegs natür­lich Zeit ein­ge­spart wer­den. Wäh­rend der Coro­na-Zeit ist ja auch die Aka­de­mie ver­pflich­tet den Unter­richt online anzu­bie­ten. Ich war posi­tiv über­rascht, wie schnell sich die Aka­de­mie der Pan­de­mie-Situa­ti­on ange­passt und den Online-Unter­richt auf­ge­baut hat. Mei­ne Erfah­rung mit dem Online-Unter­richt ist, dass ich im Klas­sen­zim­mer viel bes­ser ler­ne, als wenn ich zuhau­se mit Kopf­hö­rern auf den Ohren jeman­dem in einem Bild­schirm fol­ge. Die Unmit­tel­bar­keit, die Mög­lich­keit mit­zu­ma­chen, mich in Pau­sen mit ande­ren über das Gehör­te aus­tau­schen, die ver­schie­de­nen Berufs­er­fah­run­gen und unter­schied­li­chen Ansich­ten der Klas­sen­kol­le­gen… all dies ver­mis­se ich online. Live ist ein­fach eine ande­re Dimen­si­on.

Hat Sie die­ses Bauch­ge­fühl auch beruf­lich wei­ter­ge­bracht?
In gewis­sen Situa­tio­nen soll­te man auf jeden Fall auf das eige­ne Bauch­ge­fühl hören. Das allei­ne reicht aber nicht aus, um wei­ter­zu­kom­men. Ich bin sehr enga­giert und immer moti­viert, Neu­es zu ler­nen und ich glau­be, gera­de dar­um geht es: Nicht ste­hen zu blei­ben und sich auch auf kei­nen Lor­bee­ren aus­zu­ru­hen.

Die Ver­bin­dung der zwei Wei­ter­bil­dun­gen macht auf jeden Fall Sinn. Mit der Basis des «Mar­ke­ting- und Ver­kaufs­di­ploms» kön­nen Sie beim «Mar­ke­ting­fach­mann mit eidg. FA» direkt im zwei­ten Semes­ter ein­stei­gen. Und Ihr Ehr­geiz hat auch finan­zi­el­le Vor­tei­le, nicht wahr?
Die 50%-Rückerstattung vom Bund bei der Anmel­dung zur Berufs­prü­fung ist auf jeden Fall ein Zücker­chen! Defi­ni­tiv die wich­ti­ge­re Rol­le hat für mich aber die Über­le­gung gespielt, wie ein sol­ches Diplom mei­ne Posi­ti­on auf dem Arbeits­markt ver­bes­sert. Mit einer guten Leh­re plus Berufs­ma­tu­ra im Ruck­sack war ich eigent­lich davon aus­ge­gan­gen, gut auf­ge­stellt zu sein. Mit Bestür­zung muss­te ich dann fest­stel­len: Dem ist nicht so.

Haben Sie im Lehr­gang etwas gelernt, was Sie sofort umset­zen konn­ten?
Ja. Wir haben früh und inten­siv ver­mit­telt bekom­men, wie ein Mar­ke­ting­kon­zept auf­ge­baut wird. Ende letz­tes Jahr habe ich für die Fir­ma ana­ly­sie­ren dür­fen, ob wir als Anbie­ter bei Ama­zon ein­stei­gen soll­ten. Ich bin da nach Lehr­buch und Gelern­tem vor­ge­gan­gen, habe das Kon­zept Schritt für Schritt erstellt und am Ende prä­sen­tiert. Die Arbeit war ein Erfolg. Von allen Betei­lig­ten habe ich posi­ti­ves Feed­back bekom­men. Rück­wir­kend sehe ich, dass mir das ver­mit­tel­te metho­di­sche Wis­sen die Sicher­heit gege­ben hat, um das Pro­jekt umzu­set­zen und über­zeu­gend zu prä­sen­tie­ren.

Pas­si­on Insi­de! Wofür kön­nen Sie sich am meis­ten begeis­tern?
Hm. Schwie­ri­ge Fra­ge. Aber gute Fra­ge! Am Arbeits­platz bin ich begeis­tert, wenn ich einem Kun­den etwas näher­brin­gen konn­te, was er tat­säch­lich braucht. Wenn unse­re Arbeit ihn über­zeugt: «Das ist genau das Rich­ti­ge für mich.» Ich ver­ste­he Mar­ke­ting nicht als cle­ve­res Auf­schwät­zen. Der rich­ti­gen Ziel­grup­pe das pas­sen­de Pro­dukt prä­sen­tie­ren – dafür begeis­te­re ich mich.