Dia­gno­se – aku­ter Kar­rie­re­schub

Die Exper­tin in Leader­ship und Change Management Brigitte Engler unterhält sich mit einer Mitarbeiterin.

Bri­git­te Eng­ler, Mut­ter von drei Kin­dern, ist eine der ers­ten Absol­ven­tin­nen des Nach­di­plom­stu­di­ums zur «Diplo­mier­ten Exper­tin in Lea­der­ship und Chan­ge Manage­ment NDS HF». Im Inter­view spricht sie über ihren Weg nach oben, ange­fan­gen bei ihrer per­sön­li­chen Dia­gno­se bis hin zu der von ihr gewähl­ten The­ra­pie, dem Nach­di­plom­stu­di­um HF an der Aka­de­mie St.Gallen.

Frau Eng­ler, was ist Ihre genaue Funk­ti­on?
Ich lei­te den medi­zi­nisch-tech­nisch-the­ra­peu­ti­schen Bereich im Spi­tal Hei­den. Genau­er gesagt besteht mei­ne Tätig­keit aus der Füh­rung und Orga­ni­sa­ti­on der Berei­che Radio­lo­gie, Phy­sio­the­ra­pie, Labor, Pati­en­ten­dis­po­si­ti­on, Emp­fang sowie des Anäs­the­sie- und OP-Teams. In die­ser Funk­ti­on lei­te ich 45 Per­so­nen und bin dafür ver­ant­wort­lich, dass alles rei­bungs­los abläuft.

Kön­nen Sie uns kurz Ihren Wer­de­gang schil­dern?
Ich wuss­te schon immer, dass ich im Gesund­heits­sek­tor arbei­ten möch­te. Mein Wer­de­gang war bis­her jedoch sehr viel­fäl­tig. Nach mei­ner Aus­bil­dung zur Pfle­ge­fach­frau absol­vier­te ich eine höhe­re Fach­aus­bil­dung in der Anäs­the­sie. Obwohl mir die Arbeit Spass mach­te, war sie mir auf Dau­er doch zu «ein­schlä­fernd» (schmun­zelt). Mir wur­de klar, dass ich mehr errei­chen woll­te. Nach einem ein­jäh­ri­gen Abste­cher ins Event­ma­nage­ment für Ban­ken und Ver­si­che­run­gen kehr­te ich mit dem Wunsch nach einer Füh­rungs­po­si­ti­on ins Gesund­heits­we­sen zurück.

So über­nahm ich die Ver­ant­wor­tung für den Anäs­the­sie-Bereich sowie den Auf­wach­raum in einer Pri­vat­kli­nik und nach einem Jahr die gesam­te Lei­tung des OP-Bereichs. Par­al­lel begann ich mit dem Nach­di­plom­stu­di­um an der Aka­de­mie St.Gallen, um mei­nem Kar­rie­re­ziel, einer höhe­ren lei­ten­den Funk­ti­on, einen gros­sen Schritt näher zu kom­men. Bereits nach dem ers­ten Jahr mei­nes Nach­di­plom­stu­di­ums wech­sel­te ich dann als OP-Mana­ge­rin und ‑Koor­di­na­to­rin ans Spi­tal Hei­den. Nach kur­zer Zeit durf­te ich dort die Lei­tung des gesam­ten medi­zi­nisch-tech­nisch-the­ra­peu­ti­schen Bereichs über­neh­men.

Bri­git­te Eng­ler, Dipl. Exper­tin in Lea­der­ship und Chan­ge Manage­ment NDS HF

Und wie war das Stu­di­um? Auch so ein­schlä­fernd wie Ihre Nar­ko­sen?
Auf kei­nen Fall. Das Stu­di­um hat mir den Auf­stieg in eine höhe­re Posi­ti­on ermög­licht, in der ich mich sehr wohl füh­le. Als enga­gier­te Mit­ar­bei­te­rin, die sich beruf­lich wei­ter­ent­wi­ckeln möch­te, wur­den mir durch die­se Wei­ter­bil­dung vie­le Türen geöff­net.

Das Nach­di­plom­stu­di­um war sozu­sa­gen die «The­ra­pie» für Ihren «chro­ni­schen Wis­sens­durst»?
Genau. Ich habe die­sen Wis­sens­durst sozu­sa­gen bei mir selbst dia­gnos­ti­ziert (lacht). Neben mei­ner prak­ti­schen Erfah­rung im Füh­rungs­be­reich woll­te ich unbe­dingt mein theo­re­ti­sches Wis­sen ver­tie­fen. So war für mich die ein­zig sinn­vol­le «The­ra­pie» für mei­ne beruf­li­che Ent­wick­lung eine gute Wei­ter­bil­dung. Durch das Nach­di­plom­stu­di­um an der Aka­de­mie St.Gallen konn­te ich mein bestehen­des Wis­sen und Kön­nen theo­re­tisch ver­an­kern. Das hat mir sowohl per­sön­lich als auch im Beruf sehr stark gehol­fen und mich wei­ter­ge­bracht.

In wel­cher Hin­sicht hat Sie das Stu­di­um wei­ter­ge­bracht?
Ich konn­te mir an der Aka­de­mie St.Gallen ein fun­dier­tes Wis­sen in den Berei­chen Orga­ni­sa­ti­on und Füh­rung aneig­nen. Dadurch füh­le ich mich in mei­ner lei­ten­den Tätig­keit wesent­lich siche­rer und bin auch deut­lich gelas­se­ner gewor­den. Aus­ser­dem war das Stu­di­um für mich das per­fek­te Sprung­brett ins obe­re Kader.

Was waren für Sie die Vor- und Nach­tei­le eines Nach­di­plom­stu­di­ums an einer höhe­ren Fach­schu­le im Ver­gleich zu einem Hoch­schul­stu­di­um?
Für mich gab es eigent­lich nur Vor­tei­le. Ange­fan­gen bei der Dau­er bis hin zu inhalt­li­chen Aspek­ten. Das Stu­di­um zur «Diplo­mier­ten Exper­tin in Lea­der­ship und Chan­ge Manage­ment NDS HF» an der Aka­de­mie ist berufs­be­glei­tend und dau­ert ein drei­vier­tel Jahr. Im Ver­gleich zur Hoch­schu­le ist dies deut­lich kür­zer. Aus­ser­dem ist der Abschluss eid­ge­nös­sisch aner­kannt. Ein wei­te­rer Ent­schei­dungs­grund war, dass die Inhal­te an einer höhe­ren Fach­schu­le sehr pra­xis­be­zo­gen sind, was das gan­ze etwas auf­lo­ckert und für mich per­sön­lich auch inter­es­san­ter und rele­van­ter macht. So waren die Inhal­te und der Aus­tausch mit den Fach­do­zen­ten nie ein­schlä­fernd, son­dern sehr span­nend und abwechs­lungs­reich.

Mut­ter von drei Kin­dern, Voll­zeit­job und ein berufs­be­glei­ten­des Stu­di­um: Wie haben Sie das alles unter einen Hut gebracht?
Natür­lich war ich wäh­rend die­ser Zeit sehr gut aus­ge­las­tet. Das hat mich jedoch nicht son­der­lich gestört. Die mir zur Ver­fü­gung ste­hen­de Zeit mög­lichst effi­zi­ent zu nut­zen, emp­fand ich als span­nen­de Her­aus­for­de­rung. Das Stu­di­um an der Aka­de­mie fand jeweils frei­tags sowie den hal­ben Sams­tag statt und liess sich so sehr gut mit der Arbeit ver­ein­ba­ren. Die Ener­gie für die­se Mehr­fach­be­las­tung schöpf­te ich aus regel­mäs­si­gen ent­span­nen­den Wochen­en­den in Öster­reich und Kess­wil am Boden­see.

Was möch­ten Sie den­je­ni­gen mit­ge­ben, die über­le­gen das Nach­di­plom­stu­di­um an der Aka­de­mie St.Gallen zu absol­vie­ren?
Ich kann das Nach­di­plom­stu­di­um an der Aka­de­mie St.Gallen wärms­tens wei­ter­emp­feh­len. Es ist beson­ders für die­je­ni­gen das Rich­ti­ge, die eine fun­dier­te Aus­bil­dung in ver­hält­nis­mäs­sig kur­zer Zeit absol­vie­ren wol­len, und dabei den Bezug zur Pra­xis nicht mis­sen möch­ten. Wenn man glaubt beruf­lich in einer Sack­gas­se ohne Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten gelan­det zu sein, kann das Stu­di­um ganz neue Per­spek­ti­ven eröff­nen. Die beruf­lich bunt gemisch­te Grup­pe von Mit­stu­den­ten ermög­licht einen inter­es­san­ten Aus­tausch zu diver­sen The­men. Die Kon­tak­te blei­ben bis weit über den Abschluss des Stu­di­ums hin­aus bestehen.