Von der Jagd auf Falsch­par­kie­rer und dem Stre­ben nach wei­te­ren Diplo­men

Eine Absolventin der Handelsschule St Gallen kniet vor einer Übungspuppe.

Isa­me­te Asa­ni arbei­tet als Sicher­heits­spe­zia­lis­tin beim St.Galler Sicher­heits­un­ter­neh­men VüCH Gubel­mann. Haupt­säch­lich hat sie Dienst in der Ein­satz- und Alarm­emp­fangs­zen­tra­le. Eine her­aus­for­dern­de und span­nen­de Auf­ga­be, bei der ihr sicher nie lang­wei­lig wird. Wes­halb sie sich den­noch wei­ter­bil­det und was ihre Kin­der davon hal­ten, dass sie auch im Aus­sen­dienst Falsch­par­kie­rern nach­jagt, erzähl­te uns die sym­pa­thi­sche St. Gal­le­rin im Inter­view.

Frau Asa­ni, was zählt zu Ihren Tätig­kei­ten?
Drei Vier­tel mei­ner Zeit bin ich hier in der Zen­tra­le tätig, wo bei­spiels­wei­se Ein­bruch­salar­me ein­ge­hen, Tief­ga­ra­gen über­wacht wer­den und vie­les mehr. Von hier aus koor­di­nie­re ich dann die Ein­sät­ze, infor­mie­re die Zustän­di­gen und alar­mie­re die Poli­zei. Und dann bin ich auch noch ab und zu draus­sen unter­wegs, auf der Suche nach Falsch­par­kie­rern. Übri­gens: soll­te es jetzt einen Alarm geben, muss ich Sie kurz raus­schi­cken …

Isa­me­te Asa­ni, Han­dels­schu­le Aka­de­mie St.Gallen

Sie sind also auch im Aus­sen­dienst tätig?
Genau. Das ist ein schö­ner Aus­gleich zur Arbeit in der Zen­tra­le. Ich kann mich bewe­gen und bin auch mal an der fri­schen Luft.

Falsch­par­kie­rer jagen: ist das nicht eine undank­ba­re Auf­ga­be?Eigent­lich nicht. Wenn ein Falsch­par­kie­rer bei­spiels­wei­se einen Not­aus­gang, einen Zufahrts­weg oder einen Behin­der­ten­park­platz ver­stellt, dann ist das schon eine sinn­vol­le Auf­ga­be. Die Falsch­par­kie­rer sind dann häu­fig frus­triert und vie­le ver­su­chen, mit Aus­re­den um die Bus­se her­um­zu­kom­men. Im Nor­mal­fall ist der Sach­ver­halt jedoch ein­deu­tig, und mit Aus­re­den kommt man bei mir dann nicht weit.

Sie lie­ben Ihren Job und bil­den sich trotz­dem wei­ter?
Ja! Wir sind zum Bei­spiel auch mit gemein­de­po­li­zei­li­chen Auf­ga­ben unter­wegs, da muss man ent­spre­chend kör­per­lich fit sein, und es gibt eine Alters­gren­ze. Wenn ich die­se errei­che, muss ich einen Plan haben. Und ich möch­te beruf­lich auch nicht ste­hen­blei­ben. Des­halb habe ich beschlos­sen, mich wei­ter­zu­bil­den. Die Han­dels­schu­le habe ich schon an der Aka­de­mie St.Gallen erfolg­reich abge­schlos­sen. Nächs­tes Jahr wer­de ich dann dar­auf auf­bau­end die Aus­bil­dung zur Sach­be­ar­bei­te­rin Immo­bi­li­en-Bewirt­schaf­tung SVIT begin­nen.

Ganz etwas ande­res also?
So anders ist das gar nicht. Auch in mei­nem aktu­el­len Job han­delt es sich schliess­lich im wei­tes­ten Sinn um Faci­li­ty Manage­ment, Betreu­ung von Immo­bi­li­en. Nur halt im Sicher­heits­be­reich. Auch in der Immo­bi­li­en­be­wirt­schaf­tung wer­de ich eine Mischung von Innen- und Aus­sen­dienst fin­den, mit Men­schen zu tun haben, Auf­ga­ben und Pro­ble­me lösen. Das ist eben genau das, was mir Spass macht. Noch dazu inter­es­sie­re ich mich sehr für die Immo­bi­li­en­bran­che, auch für die admi­nis­tra­ti­ve Sei­te.

Sie haben zwei Kin­der, einen Voll­zeit­job und bil­den sich neben­her fleis­sig wei­ter. Wie schaf­fen Sie das?
Mei­ne Fami­lie steht hin­ter mir und moti­viert mich. Mei­ne Kin­der fin­den es cool, dass ich etwas mache, was mir Spass macht und mich wei­ter­bringt. Im Haus­halt hel­fen eh alle mit. Und die gemein­sa­me Fami­li­en­zeit an den Wochen­en­den gibt mir viel Ener­gie.

Pla­nen Sie, die anste­hen­de Aus­bil­dung wie­der an der Aka­de­mie St.Gallen zu machen?
Auf jeden Fall. Ich habe mich dort sehr gut auf­ge­ho­ben gefühlt und schluss­end­lich auch sehr gut abge­schlos­sen.

Was haben Sie sonst noch geschätzt?
Die Betreu­ung und die Ser­vice­ori­en­tie­rung. Die Dozie­ren­den und auch alle ande­ren Mit­ar­bei­ten­den hat­ten immer ein offe­nes Ohr. Ganz egal, ob man im Unter­richt etwas ver­passt hat­te oder ein­fach nur eine Map­pe brauch­te, man wur­de wirk­lich rund­um ver­sorgt. Und auch der Unter­richt war stets span­nend und pra­xis­ori­en­tiert. Auch in mei­nem jet­zi­gen Beruf bin ich durch die Aus­bil­dung in vie­len Din­gen siche­rer gewor­den. Ich kann sie also nur wei­ter­emp­feh­len.