Treu­hän­de­rin mit eidg. FA: Neu­er Tag, neue Her­aus­for­de­run­gen

Die Treuhänderin Korina Gruber Kleiner steht vor einem Schrank voller Ordner.

Die Reb­stei­ne­rin Kori­na Gru­ber-Klei­ner liebt Zah­len, aber kei­ne Rou­ti­ne. Dass die­se im Job gar nicht erst auf­kommt, dafür sorgt ihr umfang­rei­ches Tätig­keits­feld. Pri­vat hält sich die bald Dreis­sig­jäh­ri­ge selbst die Rou­ti­ne vom Leib: mit Musik und ganz viel Bewe­gung.  

Kori­na Gru­ber-Klei­ner, Sie arbei­ten als Stv. Lei­te­rin Finanz­ver­wal­tung auf der Gemein­de­ver­wal­tung Wid­nau. Wie sieht ein typi­scher Arbeits­tag aus?
Den gibt es nicht. Mei­ne Arbeit ist sehr abwechs­lungs­reich, jeder Tag bringt neue Her­aus­for­de­run­gen mit sich. Ich unter­stüt­ze den Finanz­lei­ter und koor­di­nie­re unser Team mit fünf Mit­ar­bei­ten­den. Buch­hal­tungs­tech­nisch war­ten immer wie­der neue Auf­ga­ben auf uns, weil auch die Schu­le, ein Sport- und ein Alters­zen­trum samt Spi­tex an die Gemein­de ange­schlos­sen sind. Aus­ser­dem sind wir für Strom und Was­ser zustän­dig und betreu­en das Mahn- und Betrei­bungs­we­sen. So ste­hen wir stän­dig in Kun­den­kon­takt. Klar gibt es auch Arbei­ten, die sich wie­der­ho­len – der Berufs­all­tag wird aber defi­ni­tiv nicht von den Rou­ti­ne­ar­bei­ten geprägt, son­dern von den Spe­zi­al­auf­ga­ben.

Sie kön­nen Ihren Tag also nicht im Vor­aus pla­nen?
Das ist manch­mal tat­säch­lich etwas schwie­rig. Klar macht man Plä­ne, aber die kön­nen sich schon nach weni­gen Minu­ten wie­der ändern. Dar­auf muss man sich ein­stel­len. Fle­xi­bi­li­tät und Offen­heit für Neu­es, das braucht es in die­sem Job.

Das klingt her­aus­for­dernd, aber auch span­nend.
Ja, das ist genau das, was ich an mei­nem Job so mag. Es ist gut, dass nicht jeder Tag gleich ver­läuft. Dass ich immer wie­der mit neu­en Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert wer­de und oft nach Lösun­gen suchen muss. Genau das macht mir Spass. Und dann ist da natür­lich der Kon­takt mit den Men­schen, der mei­nen Arbeits­all­tag berei­chert.

Auf wel­chem Weg sind Sie zur Gemein­de gekom­men?
Auf einem kur­zen – ich habe bereits die Leh­re auf der Gemein­de gemacht. Schon damals durf­te ich ver­schie­de­ne Abtei­lun­gen durch­lau­fen und habe vom Grund­buch­amt über die Finan­zen bis zu den Steu­ern diver­se Arbeits­ge­bie­te gese­hen. Wobei mich die Finanz­ab­tei­lung schon damals am meis­ten packen konn­te. Zwar habe ich nach der Leh­re kurz die Bran­che gewech­selt und bei einer Kran­ken­kas­se gear­bei­tet – auch, weil mir der Kun­den­kon­takt sehr gut gefällt. Zu die­ser Zeit hat­te ich aber bereits die zwei­jäh­ri­ge Wei­ter­bil­dung zur Sach­be­ar­bei­te­rin Rech­nungs­we­sen ange­fan­gen und mich anschlies­send bei der Gemein­de Wid­nau bewor­ben.

Dann hat die­se Wei­ter­bil­dung die Grund­la­ge für Ihren Job auf der Gemein­de geschaf­fen?
Es war eine ers­te Grund­la­ge, ja. Beson­ders wich­tig waren für mich aber die Wei­ter­bil­dun­gen, die danach an der Aka­de­mie St.Gallen folg­ten. Zuerst die zwei­jäh­ri­ge Wei­ter­bil­dung zur dipl. Steu­er­se­kre­tä­rin GFS und anschlies­send der ca. zwei­ein­halb Jah­re dau­ern­de Lehr­gang zur Treu­hän­de­rin mit eidg. Fach­aus­weis.

Wie­so waren die­se Wei­ter­bil­dun­gen für Sie beson­ders wich­tig? Was haben Sie da gelernt?
Ich habe gelernt, Theo­rie und Pra­xis mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen. Die Schu­le hat mir dabei gehol­fen, die Zusam­men­hän­ge zu sehen und zu ver­ste­hen. Und als posi­ti­ver Neben­ef­fekt habe ich auch pri­vat davon pro­fi­tiert. Mit The­men wie Fami­li­en- und Erbrecht oder Sozi­al­ver­si­che­run­gen wird man nicht nur im Berufs­le­ben kon­fron­tiert. Die­ses Wis­sen ist auch im Pri­vat­le­ben hilf­reich.

Fächer wie Rech­nungs­we­sen und Steu­er­recht ver­bin­det man nicht unbe­dingt mit span­nen­den Fak­ten.
Doch, abso­lut! Es geht nicht ein­fach nur dar­um, Zah­len zu sta­peln. Wir haben ganz unter­schied­li­che The­men­be­rei­che behan­delt, die gera­de des­halb so inter­es­sant sind, weil man sie in der Pra­xis anwen­den kann. Die­se Kennt­nis­se sind zum einen nütz­lich und zum ande­ren hel­fen sie dabei, die Ver­bin­dun­gen zwi­schen den ein­zel­nen Ämtern zu ver­ste­hen.

Mit den Wei­ter­bil­dun­gen sind Sie also sehr zufrie­den. Wür­den Sie die­se auch ein zwei­tes Mal an der Aka­de­mie St.Gallen machen?
Ja, ohne zu zögern. Die Schu­le ist sehr gut orga­ni­siert. Beson­ders die Online­platt­form fand ich super. Dort konn­ten wir zum Bei­spiel die Unter­richts­un­ter­la­gen und die Stun­den­plä­ne down­loa­den. Ein moder­nes Sys­tem, das ein­fach und effi­zi­ent ist – so, wie man sich eine Wei­ter­bil­dung heut­zu­ta­ge vor­stellt.

Jetzt wis­sen wir, war­um Sie Ihr Berufs­le­ben mögen. Ver­ra­ten Sie uns noch kurz, was Sie in Ihrem Pri­vat­le­ben begeis­tert?
Ich spie­le schon seit fast zwan­zig Jah­ren Kla­ri­net­te und bin auch Mit­glied in einem Musik­ver­ein. Für mich ist das der idea­le Kon­trast zum Berufs­le­ben. Aber auch Bewe­gung ist mir wich­tig. Ich bin ger­ne in der Natur unter­wegs, zu Fuss oder auf dem Fahr­rad. Frü­her habe ich aus­ser­dem Team-Aero­bic gemacht – da möch­te ich in der nächs­ten Zeit ger­ne wie­der den Ein­stieg fin­den.