Sach­be­ar­bei­te­rin Immo­bi­li­en­be­wirt­schaf­tung SVIT: Schluss mit Aus­re­den

Die Sachbearbeiterin für Immobilienbewirtschaftung Leontine Heiniger steht mit einem Bauplan in einer Wohnung.

Leon­ti­ne Hei­ni­ger woll­te eigent­lich gar kei­ne Wei­ter­bil­dung mehr machen. Wel­che Aus­re­den sie zuerst davon abge­hal­ten haben, war­um sie es dann doch getan hat und wie es ihr mit die­ser Ent­schei­dung jetzt geht – das alles erzählt uns die 51-Jäh­ri­ge im Inter­view.

Leon­ti­ne Hei­ni­ger, Sie arbei­ten bei der ICS Hol­ding AG. Für wel­che Auf­ga­ben sind Sie dort zustän­dig?
Die ICS Hol­ding AG ist eine Fir­men­grup­pe, zu der auch die ICS Immo­bi­li­en AG gehört. Nach­dem ich zehn Jah­re lang als Assis­ten­tin der Geschäfts­lei­tung tätig war, küm­me­re ich mich nun seit fünf Jah­ren fast aus­schliess­lich um die Immo­bi­li­en der ICS Immo­bi­li­en AG und erle­di­ge in der rest­li­chen Zeit die Buch­hal­tung und das Per­so­nal­we­sen.

Mit wel­chen Wei­ter­bil­dun­gen haben Sie die Kennt­nis­se dazu erwor­ben?

Ehr­lich gesagt habe ich mir viel Wis­sen situa­ti­ons­be­dingt ange­eig­net. Lear­ning by Doing. Vor län­ge­rer Zeit habe ich eini­ge Buch­hal­tungs­kur­se und einen Sprach­kurs in Eng­lisch besucht. Mir war aber immer bewusst, dass ich eine ent­spre­chen­de Wei­ter­bil­dung machen müss­te. Aber ich hat­te gros­sen Respekt davor und habe immer wie­der Aus­re­den gefun­den, um doch kei­ne Schu­le besu­chen zu «müs­sen».

Wel­che Aus­re­den hat­ten Sie denn?
Die übli­chen Stan­dard-Aus­re­den, die wohl vie­le Men­schen ken­nen: «Ich gehe nicht so ger­ne zur Schu­le» oder «Der Zeit­punkt ist nicht geeig­net, wegen der Kin­der». Ich habe drei Jah­re lang immer wie­der Ange­bo­te von Schu­len aus­ge­druckt, sie auf mei­nem Schreib­tisch gut sicht­bar plat­ziert und sie dann doch wie­der zum Alt­pa­pier gelegt.

War­um haben Sie Ihre Mei­nung dann doch geän­dert?
Mei­ne Nach­fol­ge­rin, die den Pos­ten als Assis­ten­tin der Geschäfts­lei­tung über­nom­men hat, hat mich moti­viert. Sie hat selbst eine Wei­ter­bil­dung an der Aka­de­mie St.Gallen als Fach­frau Finanz- und Rech­nungs­we­sen gemacht, hat sich für mich beim Sekre­ta­ri­at der Aka­de­mie über Kur­se im Immo­bi­li­en­be­reich infor­miert und mir zu einem per­sön­li­chen Bera­tungs­ge­spräch mit Herrn Sali­na gera­ten. Dass die Aka­de­mie nicht nur öffent­li­che Info­ver­an­stal­tun­gen anbie­tet, son­dern sich die Zeit für aus­führ­li­che Ein­zel­ge­sprä­che nimmt, hat mich sehr beein­druckt.

Wie lief die­ses Gespräch?
Herr Sali­na hat sich sehr viel Zeit genom­men und mir vie­le Fra­gen gestellt. Eigent­lich ging ich mit dem Gedan­ken zum Bera­tungs­ge­spräch, direkt den eidg. Fach­aus­weis zur Immo­bi­li­en-Bewirt­schaf­te­rin zu machen. Im Ver­lauf des Gesprächs merk­te ich aber, dass dies wohl ein zu gros­ser Schritt für mich wäre.

Zu wel­cher Wei­ter­bil­dung hat Herr Sali­na Ihnen gera­ten?
Er mach­te den Vor­schlag, einen «Assis­tenz­kurs» zu besu­chen. Die Aka­de­mie bie­tet ver­schie­de­ne Kur­se an, die unab­hän­gig von­ein­an­der oder am Stück besucht wer­den kön­nen. Hat man alle die­se Kur­se in der Tasche, ist man Sach­be­ar­bei­te­rin Immo­bi­li­en­be­wirt­schaf­tung SVIT. Ein sehr prak­ti­sches Ange­bot: Jeder kann für sich ent­schei­den, wel­che Kur­se er zu wel­chem Zeit­punkt besu­chen möch­te. So, wie es finan­zi­ell und zeit­lich eben passt. Also habe ich mich dazu ent­schie­den, einen die­ser Kur­se zu besu­chen – wenn auch mit Skep­sis. Ich dach­te dabei auch an den gros­sen Alters­un­ter­schied, den ich zu mei­nen Klas­sen­ka­me­ra­den haben wür­de…         

Haben sich Ihre Beden­ken bestä­tigt?
Über­haupt nicht! Ich habe mich sehr schnell sehr wohl gefühlt. Auch wenn die meis­ten Kurs­teil­neh­mer jün­ger sind, so haben wir einen tol­len Klas­sen­zu­sam­men­halt. Man respek­tiert sich, bringt sich ein, tauscht sich aus, hat Spass mit­ein­an­der. Die Dozen­ten sind pra­xis­be­zo­gen und ver­siert auf ihrem Gebiet. Mir war noch nie lang­wei­lig!

Sie klin­gen ja rich­tig begeis­tert.
Ja, so begeis­tert, dass ich mich spon­tan dazu ent­schie­den habe, alle Kur­se direkt nach­ein­an­der zu besu­chen und damit das Zer­ti­fi­kat «Sach­be­ar­bei­te­rin Immo­bi­li­en­be­wirt­schaf­tung SVIT» zu erwer­ben. Weil der Unter­richt immer abends statt­fin­det, kann die Wei­ter­bil­dung berufs­be­glei­tend absol­viert wer­den … ein wei­te­rer Vor­teil, den ich sehr schät­ze.

Die Schu­le ver­mit­telt ein ange­neh­mes Gefühl, die Räum­lich­kei­ten sind hell und gross­zü­gig ein­ge­rich­tet. Und unser Klas­sen­leh­rer und Haupt­kurs­lei­ter, Herr Sali­na, ist immer für die Klas­se da. Er nimmt sich nicht nur wäh­rend des Unter­richts Zeit für uns, er ist auch dabei, wenn sich die Klas­se nach Schu­len­de auf einen Kaf­fee trifft.

Hilft Ihnen das bis­her Gelern­te auch im Berufs­all­tag wei­ter?
Ja, vie­le der Infor­ma­tio­nen kann ich bei der Arbeit nun direkt abru­fen und die Theo­rie umset­zen. Die Wei­ter­bil­dung hilft mir bei der Bewäl­ti­gung mei­ner Auf­ga­ben auf jeden Fall.

Sie arbei­ten in einem 80-Pro­zent-Pen­sum, machen die Wei­ter­bil­dung an der Aka­de­mie und ler­nen am Wochen­en­de für die Schu­le. Bleibt da noch Frei­zeit übrig?
Nein, im Moment nicht. Aber das ist in Ord­nung. Das Ende ist abseh­bar und ich mache die Schu­le ja für mich, da muss ich eben Prio­ri­tä­ten set­zen. Ab März habe ich dann wie­der mehr Zeit für mei­ne Fami­lie, mei­ne Freun­de und mein Hob­by, das Nähen. Dar­auf freue ich mich!

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