Sach­be­ar­bei­te­rin Rech­nungs­we­sen edupool.ch: Naht­los ein­ge­fä­delt

Die Rechnungswesen Sachbearbeiterin Marina Savic steht lächelnd vor einem Fenster.

Mit gera­de ein­mal 22 Jah­ren macht Mir­ja­na Savic zur­zeit ihre zwei­te Wei­ter­bil­dung. Und räumt in unse­rem Gespräch mit dem Kli­schee auf, dass alle Buch­hal­ter eine Lese­bril­le tra­gen und allei­ne in der stil­len Ecke sit­zen.

Mir­ja­na Savic, Sie arbei­ten bei der Stadt­buch­hal­tung St.Gallen und küm­mern sich dort unter ande­rem um die Debi­to­ren­be­wirt­schaf­tung, das Inkas­so und wei­te­re Buch­hal­tungs­ar­bei­ten. Sind Sie ein Zah­len­mensch?
Ja, das wür­de ich so sagen. Ich habe ein Flair für Zah­len. Ein gewis­ses Inter­es­se an Zah­len und natür­lich an der Buch­hal­tung ist Vor­aus­set­zung, ansons­ten gestal­tet sich die­se Arbeit ver­mut­lich etwas schwie­rig.

Man­che Men­schen sind der Mei­nung, dass Buch­hal­tung ein lang­wei­li­ges The­ma ist.
Vie­le Leu­te haben ein völ­lig fal­sches Bild davon. Buch­hal­tung ist viel mehr, als nur Buchun­gen vor­zu­neh­men. Die­ses Arbeits­ge­biet ist sehr breit­ge­fä­chert. Das Gesetz spielt eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le. Man sieht hin­ter die Kulis­sen einer Fir­ma, man ver­steht, wie ein Unter­neh­men funk­tio­niert – das ist sehr span­nend. Um die Arbeit kor­rekt erle­di­gen zu kön­nen, muss man den gan­zen Betrieb ver­ste­hen. Das Kli­schee vom ein­sa­men Buch­hal­ter, der mit sei­ner Lese­bril­le in der stil­len Ecke sitzt, ist weit von der Rea­li­tät ent­fernt.

Wann haben Sie gemerkt, dass Sie sich für Buch­hal­tung inter­es­sie­ren?
Wäh­rend mei­ner Aus­bil­dung zur Kauf­frau bei der öffent­li­chen Ver­wal­tung durf­te ich ins­ge­samt sechs Abtei­lun­gen durch­lau­fen. Unter ande­rem hat­te ich dort auch Ein­blick in die Finan­zen und in das Betrei­bungs­amt. Die­se Berei­che gefie­len mir sehr gut. Als nach mei­nem Lehr­ab­schluss eine Stel­le auf dem Betrei­bungs­amt aus­ge­schrie­ben war, lag eine Bewer­bung natür­lich nahe. Ich habe dort ein­ein­halb Jah­re gear­bei­tet und zu die­sem Zeit­punkt auch ent­schie­den, mich wei­ter­zu­bil­den.

Wel­che Wei­ter­bil­dung haben Sie kon­kret in Angriff genom­men?
Ich habe an der Aka­de­mie St.Gallen die Wei­ter­bil­dung zur Sach­be­ar­bei­te­rin Rech­nungs­we­sen edupool.ch gemacht. Es war mir wich­tig, dass ich Wis­sen über diver­se Berei­che erlan­gen und neben­bei 100 % arbei­ten konn­te. Genau die­se Kri­te­ri­en wur­den bei die­ser Wei­ter­bil­dung erfüllt. Wir hat­ten Unter­richt in diver­sen Fächern, die uns gleich­zei­tig einen opti­ma­len Ein­blick in die unter­schied­li­chen The­men gege­ben haben. Das hat mir auch dabei gehol­fen, wei­te­re Ent­schei­dun­gen zu mei­ner beruf­li­chen Zukunft zu tref­fen. Mir wur­de klar, dass ich mein Wis­sen noch wei­ter ver­tie­fen woll­te.

Das klingt so, als wäre das The­ma Wei­ter­bil­dung für Sie noch nicht abge­schlos­sen.
Nein, das ist es auf kei­nen Fall. Direkt einen Tag nach den Prü­fun­gen habe ich mit dem Lehr­gang zur Fach­frau Finanz- und Rech­nungs­we­sen mit eidg. Fach­aus­weis gestar­tet – natür­lich eben­falls an der Aka­de­mie St.Gallen. Die Orga­ni­sa­ti­on an der Schu­le ist top und die Lehr­per­so­nen sind sehr kom­pe­tent und enga­giert.

Sie schei­nen sich seit der Leh­re kaum eine Pau­se zu gön­nen und gehen prak­tisch non­stop zur Schu­le.
Ja, aber eigent­lich ist das sogar ein Vor­teil. (lacht) Ich ken­ne es ja nicht anders, was viel­leicht gar nicht so schlecht ist. Aus­ser­dem ist es mir sehr wich­tig, ein Ziel vor Augen zu haben. Denn wenn man weiss, was man möch­te, gibt es auch einen Weg. Und die­ser Weg führt zum Ziel!

Die Rechnungswesen Sachbearbeiterin Marina Savic steht lächelnd vor einem Fenster.

Wel­che Zie­le konn­ten Sie durch Ihre Wei­ter­bil­dun­gen beruf­lich schon errei­chen?
Ich bin über­zeugt davon, dass ich unter ande­rem auch wegen der ers­ten Wei­ter­bil­dung den Ein­stieg in die Buch­hal­tung geschafft habe. Dank der aktu­el­len Wei­ter­bil­dung ste­hen in mei­nem Job gera­de eini­ge Ver­än­de­run­gen an. In der nächs­ten Zeit wer­den mei­ne Auf­ga­ben neu defi­niert und ich darf anspruchs­vol­le­re Auf­ga­ben über­neh­men, was mich natür­lich sehr freut.

Sie haben bestimmt schon wei­te­re Plä­ne für Ihre beruf­li­che Zukunft?
Die momen­ta­ne Aus­bil­dung dau­ert zwei­ein­halb Jah­re. Ich habe bereits eini­ge Ideen, möch­te aber noch offen­las­sen, was danach kommt. Ich inter­es­sie­re mich für sehr vie­le The­men und möch­te mich noch nicht auf einen ganz bestimm­ten Bereich fest­le­gen. Auf jeden Fall bin ich der Mei­nung, dass man nie aus­ge­lernt hat – irgend­et­was wird da bestimmt noch kom­men.

Sie haben naht­los nach der einen Wei­ter­bil­dung mit der nächs­ten begon­nen. Geht es bei Ihnen pri­vat auch so geschäf­tig zu und her?
Ich nähe sehr ger­ne. Gera­de bei mei­nem Voll­zeit­job im Büro ist mir die­ser Aus­gleich sehr wich­tig. Es macht mir Freu­de, in mei­ner Frei­zeit krea­tiv zu sein und mit den Hän­den zu arbei­ten. Des­halb nähe ich Klei­der mit St.Galler Sti­cke­rei. Naht­los geht bei mir pri­vat also gar nichts!