Der Wunsch nach Pro­fes­sio­na­li­sie­rung im Event Manage­ment wuchs nach und nach

Die diplomierte Eventmanagerin Simone Kästli bringt einen Wegweiser an.

Frau Käst­li, Sie arbei­ten als Sach­be­ar­bei­te­rin bei der Glas Trösch AG und absol­vier­ten den Lehr­gang zur diplo­mier­ten Event­ma­na­ge­rin – wie passt das zusam­men?
Ich bin schon ewig im Ver­ein «Melo­dia Gold­ach» aktiv. Wir haben an uns den Anspruch gestellt, anders zu sein als die klas­si­sche Wald-und-Wie­sen-Dorf­mu­sik. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren ent­wi­ckel­ten wir regel­rech­te Unter­hal­tungs­shows: zwei Aben­de pro Jahr mit je 300 Per­so­nen im Publi­kum, 50 Musi­kern auf der Büh­ne, dahin­ter Tech­ni­ker, eine Mode­ra­ti­on, ein Dreh­buch, eine Regie… Ich begann den Wunsch zu spü­ren, mich in die­se Rich­tung zu ent­wi­ckeln.

Kön­nen Sie das Gelern­te auch bei Ihrem Arbeit­ge­ber anwen­den?
Kon­kret umset­zen kann ich es jetzt nicht. Doch ich hof­fe, dass sich etwas erge­ben wird. Was ich durch den Lehr­gang aber auf jeden Fall gewon­nen habe, ist die Über­zeu­gung, dass ein Quer­ein­stieg mach­bar ist. Der Aus­bil­dungs­er­folg ist zudem nicht abhän­gig vom Alter. Im Gegen­teil: wer Lebens­er­fah­rung mit­bringt und schon grös­se­re Pro­jek­te orga­ni­siert hat, ist im Vor­teil. Des­halb kann ich mir auch vor­stel­len, in mei­ne Pro­fes­sio­na­li­sie­rung im Bereich der Kom­mu­ni­ka­ti­on zu inves­tie­ren.

Wel­cher selbst­or­ga­ni­sier­te Event war bis­her Ihr auf­re­gends­ter?
Eine unse­rer Shows hiess «All you need is Love». Leu­te aus dem Publi­kum kamen auf die Büh­ne und über­rasch­ten ihre Liebs­ten. Da ging es vom ein­fa­chen «Dan­ke­schön» über Jubi­lä­en und Lie­bes­er­klä­run­gen sogar bis zum Hei­rats­an­trag. Natür­lich wur­de das inten­siv vor­be­rei­tet. Einer der Teil­neh­men­den sag­te: «Wenn mei­ne Frau denkt, ich hät­te eine Affä­re, weil ich so oft abends weg bin, dann seid ihr schuld!»

Als Event­ma­na­ge­rin muss man auf alle Even­tua­li­tä­ten vor­be­rei­tet sein. Wie gehen Sie mit bösen Über­ra­schun­gen um?
Das Wich­tigs­te ist, Ruhe zu bewah­ren. Über die Jah­re beginnt man, ein Köf­fer­chen mit Mate­ri­al zusam­men­zu­stel­len, um im Not­fall gleich Hand anle­gen zu kön­nen. Im Lehr­gang habe ich gelernt, dass man sehr viel im Vor­aus orga­ni­sie­ren muss – und kann! Chao­ten­tum ist nicht ange­sagt, son­dern Ruhe bewah­ren und mit dem Kopf arbei­ten.

Pas­si­on Insi­de! Im Gespräch mit Ihnen wur­de klar, dass Ihre gros­se Pas­si­on die «Melo­dia Gold­ach» ist. Was wärmt davon abge­se­hen Ihr Herz?
In der Coro­na­zeit gestal­ten wir in der Fami­lie unse­re sozia­len Kon­tak­te sehr bewusst – über Face­Time. Wir haben eine Lis­te mit Namen erstellt, und beim Abend­essen rufen wir jeweils jeman­den an. Die meis­ten freu­ten sich total über die­se Über­ra­schung, und manch­mal ent­stan­den gemein­sa­me vir­tu­el­le Abend­essen dar­aus.

Simo­ne Käst­li, Dipl. Event Mana­ge­rin